Ich habe heute mal die ersten Gehversuche mit dem Fonic UMTS-Stick unter Linux unternommen.
Kurz zu meiner Konfiguration: Gentoo Linux mit Kernel 2.6.25-gentoo-r7. Beim Fonic-UMTS-Stick handelt es sich um das Modell Huawei E160. Da mein Rechner schon vorbelastet ist mit der alten Konfiguration für BASE, mag es sein, dass einige der dort eingestellten Kernel-Module benötigt werden. Siehe das passende Howto dazu. Den PIN-Code der SIM-Karte habe ich mit Hilfe des Windows-Treibers von Fonic entfernt. Das geht aber zur Not auch mit Hilfe eines Handys, falls Ihr keinen Windows-Rechner zur Hand habt.
Weil ich ein fauler Mensch bin (;-)), habe ich einfach mal versucht, das alte wvdial-Skript zu recyclen. Es hat auch spontan Out-of-the-Box funktioniert. Hier nochmal der Inhalt:
[Dialer fonic]
Modem = /dev/ttyUSB0
Baud = 460800
Init2 = ATZ
Init3 = ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0
ISDN = 0
Modem Type = Analog Modem
Bevor man sich einwählt, muss noch der Default-Gateway entfernt werden. Entweder geht das mit dem route-Befehl (siehe hierzu ebenfalls das BASE-Howto). Oder für die faulen Leute:
/etc/init.d/net.eth0 stop
Dann erfolgt die Einwahl mit dem folgenden Befehl:
wvdial fonic
Die Ausgabe auf dem Bildschirm ist dann etwa wie folgt:
–> WvDial: Internet dialer version 1.60
–> Initializing modem.
–> Sending: ATZ
ATZ
OK
–> Sending: ATZ
ATZ
OK
–> Sending: ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0
ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0
OK
–> Modem initialized.
–> Sending: ATDT*99#
–> Waiting for carrier.
ATDT*99#
CONNECT
–> Carrier detected. Starting PPP immediately.
–> Starting pppd at Sun Apr 26 21:15:01 2009
–> Pid of pppd: 16377
–> Using interface ppp0
–> pppd: à[06][08]à[06][08][06][08]
–> pppd: à[06][08]à[06][08][06][08]
–> pppd: à[06][08]à[06][08][06][08]
–> pppd: à[06][08]à[06][08][06][08]
–> pppd: à[06][08]à[06][08][06][08]
–> local IP address 10.40.232.189
–> pppd: à[06][08]à[06][08][06][08]
–> remote IP address 10.64.64.64
–> pppd: à[06][08]à[06][08][06][08]
–> primary DNS address 193.189.244.205
–> pppd: à[06][08]à[06][08][06][08]
–> secondary DNS address 193.189.244.197
–> pppd: à[06][08]à[06][08][06][08]
Sieht zwar etwas krude aus, aber ab jetzt müsste die Verbindung stehen.
Aufgrund anderer Einträge im Internet habe ich auch noch das Tool „umtsmon“ getestet. Damit es funktioniert, muss man für dieses Tool das „~x86“-Keyword freischalten, ansonsten ist das Paket masked. Es wollte aber nicht so richtig funktionieren. Vielleicht der Grund, warum es noch maskiert ist.
Umtsmon startet zunächst mit einer Fehlermeldung, dass einige Tools nicht gefunden wurden. Darunter bei mir ein grafisches „su“-Tool. Im Fehlerdialog konnte ich nichts anklicken, dass den Fehler behebt. Nur ein Klick auf „Ignorieren“ half. Den Fehler konnte ich beheben, indem ich x11-libs/gksu installiert habe. Das scheint benötigt zu werden, obwohl ich bspw. kdesu schon habe. Eigentlich müsste es dann ja auch eine Abhängigkeit zu dem Paket im umtsmon-Paket von Gentoo geben.
Man kann im umtsmon dann ein neues Profil einstellen. Dort habe ich die Option „Ersetze Default-Route“ deaktiviert, weil dies stets zu einer Fehlermeldung beim Connecten führte.
Die Einwahl selbst hat dennoch nicht funktioniert. Es kommt immer eine Fehlermeldung, dass die Einwahl mit pppd nicht erfolgreich war, obwohl die Logausgaben, die in einer Dialogbox gepostet werden, eigentlich ganz OK aussehen und auch die blaue LED des UMTS-Sticks für einen kurzen Augenblick permanent leuchtet. Hier die pppd-Standardausgabe:
Using interface ppp0
Connect: ppp0 <–> /dev/ttyUSB0
Could not determine remote IP address: defaulting to 10.64.64.64
local IP address 10.40.239.90
remote IP address 10.64.64.64
primary DNS address 193.189.244.205
secondary DNS address 193.189.244.197
Standard-Error gab es gar nichts. Ich habe aufgrund von Hinweisen an anderer Stelle auch testhalber nochmal die andere verfügbare Version (0.8) von umtsmon versucht, aber dort gab es den gleichen Fehler.
Falls jemand noch Tipps hat, wie man umtsmon zum Laufen bekommt: Immer her damit!
Die Geschwindigkeit ist so lala. Ich habe es bei der Verwandtschaft in der UMTS-Diaspora getestet. Dort bin ich mit GPRS teilweise nicht über 1kb/s hinausgekommen. Damit war kein sinnvolles Surfen mehr möglich, weil schon die DNS-Auflösung scheitert.
Hier habe ich UMTS-Empfang. Die Geschwindigkeit schwankt recht stark zwischen 10kb/s und 180kb/s. Das sind alles Netto-Werte und ich habe noch nicht wirklich ernsthafte Geschwindigkeitsmessungen unternommen.
Ich werde in den kommenden Wochen noch ein wenig mit dem Fonic-Stick rumspielen und neue Ergebnisse dann als Update zu diesem Post ergänzen.